Die richtige Rucksackgröße und das passende Volumen finden

Rucksackgröße

Die Größe, das Volumen und das Gewicht des Rucksacks sind entscheidende Faktoren, die beim Kauf eines jeden Rucksacks eine Rolle spielen. Je nachdem, für welchen Zweck sie genutzt werden sollen, bieten sich manche Ausführungen mehr an als andere. In diesem Artikel besprechen wir die unterschiedlichen Größen und klären, für welche Einsatzgebiete sie sich empfehlen.

Die meisten Rucksäcke weisen ein Volumen von 15 bis 90 Liter auf und wiegen zwischen 500 Gramm und 3 kg. Die Spannweite ist so groß, dass es für jeden das passende Modell gibt, wenn man weiß, wonach man suchen muss. Sehen wir uns die einzelnen Kategorien an.

Tagesrucksäcke (10 bis 25 Liter)

Daypack

Tagesrucksäcke sind, wie der Name schon verrät, für Ausflüge und Wanderungen von nicht mehr als einem Tag gedacht. 15 Liter Rucksäcke entsprechen in etwa flachen Schulrucksäcken, die man häufiger auf weiterführenden Schulen sieht. Falls du dich noch an die Ausflüge mit der Schulklasse erinnerst – besonders viel passt in einen solchen Rucksack nicht aber für Verpflegung, Regenjacke und Unterlagen oder Spielzeug reicht es alle Mal.

Falls du einen Rucksack für den Alltag suchst, sind Modelle mit einem Stauvolumen von 20 bis 25 Litern eine gute Sache. Sie bieten Platz für größere Laptops mit einer Bildschirmdiagonale von mehr als 15 Zoll und sind strapazierfähig genug, um ihn mit Büchern oder ausreichend Verpflegung zu beladen. Tagesrucksäcke mit diesem Volumen wiegen gewöhnlicherweise zwischen 800 und 1000 Gramm.


Wanderrucksäcke (25 bis 40 Liter)

Wanderrucksäcke

Mit 25 bis 35 Litern Stauraum lässt sich bereits ein langer Tagesausflug durch die Natur realisieren. Solche Wanderrucksäcke besitzen eine ausgeklügelte Aufhängung und eine solide Polsterung an Rücken und Hüfte, um die Last gleichmäßig zu verteilen. Daneben besteht das Außenmaterial aus recht dünnem, aber dennoch belastbarem Garn wie Nylon oder Polyester. Die Polsterung wird mit Mesh-Stoff überzogen, um eine bessere Belüftung des Rückens und der Schultern gewährleisten zu können.

Manche Modelle besitzen darüber hinaus auch sogar ein Abstandsnetz, um die Luftzirkulation am Rücken zu verbessern. Für intensive Touren mit Kletterabschnitten ist ein enger Körperkontakt wichtiger, weshalb viele Rucksäcke auf ein Abstandsnetz verzichten.

Insgesamt sind Wanderrucksäcke ziemlich funktional aufgebaut, besitzen Riemen zur Lastenverteilung und bieten die beste Rucksackgröße für weite Wanderungen ohne Übernachtung.


Tourenrucksäcke (40 bis 60 Liter)

Tourenrucksack Polsterung

Im Grund genommen sind Tourenrucksäcke große Wanderrucksäcke, die so viel Stauraum bieten, um die gesamte Outdoor-Ausrüstung für mehrere Nächte unter freiem Himmel problemlos mitnehmen zu können. Außerdem zeichnen sie sich durch eine ausgezeichnete Lastenverteilung inklusive starker Polsterung aus, die die Last des Mehrgepäcks auch auf anspruchsvollen Passagen ausgewogen verteilt.

Der größte Unterschied zwischen Eintages- und Mehrtagestouren ist die benötigte Ausrüstung zur Übernachtung. Auf Trekkingtouren bedeutet das: Schlafsack, Zelt und Isomatte. Hinzu kommt eine umfangreichere Verpflegung und gegebenenfalls weiteres Zubehör wie eine Stirnlampe.

Mit einem durchschnittlichen Tourenrucksack lassen sich Etappen von 2 bis 4 Tagen einwandfrei zurücklegen. Für extrem lange Touren mit 5 oder mehr Tagen stellen Trekkingrucksäcke normalerweise die passende Rucksackgröße dar.
Tourenrucksäcke wiegen je nach Größe zwischen 1200 und 1700 Gramm.


Trekkingrucksäcke (60 bis 90 Liter)

Trekkingrucksack groß

Trekkingrucksäcke sind für mehrwöchige Treks die richtige Wahl. Mit 60 bis 90 Litern Rucksackgröße bieten sie enorm viel Platz für Verpflegung und Ausrüstung, um sich damit durch die Wildnis zu schlagen. Im Vergleich zu Tourenrucksäcken wird die Polsterung und der Rahmen noch einmal verstärkt, sodass selbst Belastungen von mehr als 25 kg für erfahrene Trekker kein Problem sind. Hierbei werden die Rahmen meist um eine Versteifung aus Metall oder Hartkunststoff ergänzt.

Je nach Jahreszeit und eigenem Reisestil ergibt es Sinn, ein Modell zu wählen, das sich eher an den 60 oder an den 90 Litern orientiert. Im Winter bedarf es wesentlich dickerer Kleidung und einer umfangreicheren Ausrüstung als im Sommer auf der gleichen Tour.
Aufgrund ihrer Größe, ihrer dicken Polsterung und dem verstärkten Rahmen wiegen die meisten Modelle zwischen 2 und 3 kg und sind somit keine Leichtgewichte mehr.


Sonderformen

Neben diesen „traditionellen“ Ausführungen, die sich bestens zum Wandern und Trekking anbieten, gibt es auch andere Ausführungen und Rucksackgrößen, die für einige Reisende relevant sind.

Handgepäck Rucksäcke (35 bis 45 Liter)

Cabin Max Metz

Handgepäck Rucksäcke sind echte Platzwunder für den begrenzten Raum in der Flugzeugkabine. Aus den zulässigen Maßen von rund 55 x 40 x 20 cm holen die quaderförmigen Rucksäcke alles raus. Zugegebenermaßen sehen solche Modelle nicht besonders stylisch aus und sind nicht besonders gut gepolstert, für die Strecke zum Flughafen und zurück reichen die schmalen Schultergurte jedoch.
Hauptvorteil neben dem großen Stauvolumen ist das geringe Gewicht der Rucksäcke. Da sie weitestgehend auf einen Rahmen und dicke Polsterung verzichten, wiegen sie nur wenige Hundert Gramm.

Handgepäck Rucksäcke sind für kurze Flugreisen mit Übernachtungen prädestiniert, um möglichst viel mitnehmen zu können aber nicht um damit wandern oder trekken zu gehen.

Backpacker Rucksäcke

Mountaintop Regencape

Als Backpacker gibt es viele verschiedene Rucksackgrößen und -volumina, die sich eignen, um damit zu verreisen. Dabei kommt es auf die eigene Reiseplanung an: Wie oft wirst du zu Fuß gehen? Wo wirst du übernachten? Musst du regelmäßig mit dem Flugzeug fliegen? In aller Regel solltest du als Backpacker möglichst wenig mitnehmen, da du eher an einem Ort verweilen wirst und deshalb keine Outdoor-Ausrüstung benötigst, bevor du dich zum nächsten Ziel aufmachst.

Trotzdem müssen einige elektronische Gegenstände und eine Auswahl an Klamotten für die mehrwöchige oder mehrmonatige Reise im Rucksack Platz finden. Das schafft man mit einem minimalistischen Reisestil bereits ab 35 bis 40 Liter, wenn man weiß, worauf man unterwegs verzichten kann. Wenn du lieber etwas zu viel als zu wenig mitnimmst, solltest du dich an einer Größe von 50 Litern orientieren.

60 Liter und mehr sollten nur in kälteren Klimaregionen ausgepackt werden, wenn du dickere Kleidung benötigst.

Falls du des Öfteren mit dem Flugzeug reist, um ins nächste Land zu gelangen, sollte der Rucksack zum Backpacken immer im Handgepäck transportiert werden können. Das spart Gepäckgebühren und sichert den Rucksack vor Diebstahl oder Beschädigungen.

Genau genommen gibt es gar keine Backpacking Rucksäcke, sondern nur solche, die sich aufgrund ihrer Größe und ihrer Eigenschaften für das Backpacking eignen. Daher wirst du auf der Suche nach dem passenden Rucksack in den meisten fällen auf Wander- oder Tourenrucksäcke zurückgreifen, die zu deinen Rahmenbedingungen passen.


Tipps, um die richtige Rucksackgröße zu finden

  • Die richtige Rucksackgröße wird natürlich durch das Fassungsvermögen bestimmt aber eben auch durch seine Länge. Manche Hersteller bieten ihre Rucksäcke in unterschiedlichen Längen an oder rüsten sie mit einem größenverstellbaren Rückensystem aus.
  • Teste den Rucksack unter realen Bedingungen. Falls du beim Wandern bestimmte Kleidung trägst, solltest du sie zur Anprobe des Rucksacks anziehen. Belade den Rucksack mit einem Gewicht, das der späteren Belastung entspricht.
  • Pass die Gurte und Riemen an deine Größe an. Schultergurte, die Hüftflossen, sowie Brustriemen und Kompressionsriemen bieten immer einen Spielraum zur Anpassung des Rucksacks an den eigenen Körper. Lass dich von einem Fachmann beraten, ob alles so wie vorgesehen sitzt.

Lass dich nicht verunsichern, falls der erste Rucksack zu groß ist und einfach nicht richtig sitzen will.

Meistens fällt dir dadurch erst richtig auf, welche Eigenschaften auf der Suche nach dem perfekten Rucksack besonders wichtig für dich und deinen Körper sind.

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